Über Ettental

Das Gut Ettental ist in vierter Generation im Besitz der Familie Schmidt von Schwind von Hohnhorst. Zum Gut gehören über 200 ha Waldfläche und der historische, unter Denkmalschutz stehende Gutshof mit Teichanlagen.

Auf dem Bild sieht man den Eingang zu Ettental
Auf dem Bild sieht man die Besitzer von Ettental

Philosophie und Ausblick

Der Besitz eines Landgutes ist als Leihgabe von der jeweils nachfolgenden Generation aufzufassen: Der Besitzer rechtfertigt das in ihn gesetzte Vertrauen, indem er den Besitz durch gute wie schlechte Zeiten führt und „gesund“ an seine Nachfolger „zurück“gibt.

Ökonomisch betrachtet ist dabei die jüngste Situation der Forstwirtschaft – als Branche im direkten Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Streben und dem Umgang mit den Naturressourcen – geprägt von immer kurzfristiger auftretenden Natur-Katastrophen und sonstigen ungünstigen Rahmenbedingungen: 

  • Sturmkalamitäten mit der Folge von schwer verkäuflichem Schadholz 
  • Stichwort ‚Klimawandel‘: die zunehmende Sommer-Trockenheit schwächt alle Waldbestände – oft ist todbringender Insektenbefall die Folge (v. a. Fichten sind stark betroffen durch den Buchdrucker, eine Borkenkäfer-Art
  • Unbefriedigende Nachfrage- und Erlös-Situation beim Rohstoff Holz – Dilemma: „labiles, schnell wachsendes“ Nadelholz wird von der Industrie zwar rege nachgefragt, ist jedoch anfällig für Naturkatastrophen (stets verbunden mit Preisverfall) während Nachfrage und Vergütung bei „stabilem, aber langsam wachsendem“ Laubholz seitens des Holzmarktes relativ gering sind 

Diese Zusammenhänge erschweren – angesichts steigender Betriebs- und Holzernte-Kosten – die rentable Betriebsführung eines Waldbesitzes enorm. 

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NATURNAH

Bewusster Umgang mit den Ressourcen
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FAMILIE

Ein Teil von uns für Sie
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ERFAHRUNG

Ein Fest, das zu mir passt

Wir trotzen diesen Umständen und setzen auf die Themen der Zukunft: 

  • Wir sind überzeugt, dass das nachwachsende, klimaneutrale Holz in naher Zukunft (wieder) eine Wertschätzung erfährt, die seine Kultivierung und Nutzung als „Öko-Rohstoff par excellence“ attraktiv macht
  • Wir setzen uns ein für ein breites Allgemeinverständnis bei den Themen Wald und Naturschutz und für einen bewussten, respektvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, sowohl auf privater als auch auf politischer Ebene
  • Wir sind der Auffassung, dass Umwelt-Probleme wie Klimawandel, Erderwärmung, Ressourcenzerstörung und Artensterben individuell angegangen werden können – wobei jeder kleine Beitrag (z. B. bei Produktwahl, Konsum- und Freizeitverhalten) zählt
  • Bei der Ausrichtung unserer Angebote gehen wir auf die Veränderungen in der Gesellschaft ein; immer mehr Menschen haben ein wachsendes Bedürfnis nach naturnahen Erlebnissen: Ihnen hilft z. B. das Fahrradfahren, das Wandern oder der bloße Aufenthalt im Wald („Waldbaden“) bei ihrer Suche nach einer Balance zwischen Alltagskampf und Harmoniebedürfnis. Wir unterstützen die Förderung und Verbreitung der wohltuenden Wirkungen des Waldes und engagieren uns für die Naherholung und die naturbewußte Freizeitgestaltung
Eine Schaukel in Ettental

Das Gut im Wandel der Zeiten

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1791

Erwerb durch Pierre Villeroy

1797

nach dem Tod Pierre Villeroys Übernahme durch seinen Sohn Felix 

1842

Felix vermacht seiner Tochter Louise-Cécile den Waldbesitz des Glashütterhofes und erbaut ihr dort anlässlich ihrer Eheschließung das heutige Herrenhaus im klassizistischen Stil

1882

der gesamte Besitz des Glashütterhofes muss infolge unzureichender Finanzlage versteigert werden; die Holzhandlung Ottmann und Cie. aus Hochspeyer erhält den Zuschlag

1906

Herwarth Schmidt von Schwind, ein Abkömmling der saarländischen Industrie-Dynastie v. Stumm erwirbt den Glashütterhof. Unter seiner Regie wird das vordem aufgegebene Herrenhaus umfassend saniert und dient seither als Wohnsitz der neuen Eigentümer. Ein Teil der ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Hofgutes wird zu Wohnhäusern umfunktioniert. Auf dem Anwesen wird eine Parkanlage errichtet, deren alter Baumbestand noch erhalten ist. Herwarth, Mitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft ist stark am Waldbau interessiert und initiiert umfangreiche Aufforstungen (u. a. Douglasien-Bestände, deren Individuen heute zu den ältesten dieser in Europa erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts neu eingeführten, ursprünglich nordamerikanischen Baumart zählen). Seiner Frau Dorothea (Dorette) gewidmet, erhält das Gut seinen heutigen Namen

1933

Da die Ehe kinderlos bleibt, wird ein Verwandter aus Dorettes Familie adoptiert: Werner von Hohnhorst übernimmt 1933 die Verantwortung. Seit der Adoption führt die Familie den Namen Schmidt von Schwind von Hohnhorst. Unter Werners Leitung werden im Wald vornehmlich die massiven Kriegsschäden repariert; dabei kommt es zu umfangreichen Aufforstungen mit Fichten

1968

nach dem Tod Werners übernimmt dessen Sohn Dr. Markus das Gut Ettental. Er setzt sich – als Gründungsmitglied der Saar-ANW (Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft) – mit unermüdlichem persönlichem Einsatz für eine Überführung von reinen Nadelwäldern in stabile Mischwälder mit hohem Laubholz-Anteil ein. Ein einschneidender Rückschlag ist der Verlust wertvoller Baumbestände durch die Sturmkatastrophen „Wiebke“ und „Vivian“ im Frühjahr 1990

1994

 Markus überschreibt das Vermögen des Gutes seinem Sohn Herwarth, der zuvor das Studium der Forstwissenschaften abgeschlossen hat. Der heutige Eigentümer hat den Gutshof für den alljährlichen Hofverkauf von Weihnachtsbäumen im Dezember geöffnet. Neben den forstwirtschaftlichen Produkten soll das Angebot des Gutes um die Themen „Naherholung“ und „Genuss im Freien“ bereichert werden – im Vordergrund steht dabei immer das sinnliche Erleben der schönen Natur. Waldbaulich bleibt er dem Konzept der Naturgemäßen Forstwirtschaft verbunden – mit dem Ziel, die Vitatlität und Stabilität der Waldbestände auf der gesamten Fläche zu maximieren. Dies wird umgesetzt, indem die Entwicklung des bewirtschafteten Waldes an dem Zustand ausgerichtet wird, auf den natürliche Waldgesellschaften auch ohne Einfluss des Menschen hinstreben würden, was zudem aus naturschutzfachlicher Sicht (Artenvielfalt, Erhalt gefährdeter Ökosysteme etc.) begrüßenswert ist. Als Orientierung dienen folgende Leitbilder:

  • standortgemäße Baumarten sind zu fördern, v. a. Laubholz wie Buche, Eiche, Ahorn, auch Kastanie
  • Dauerwaldkonzept: d. h. dauerhafte Bestockung der Waldfläche, kahlhiebfreie Forstwirtschaft und möglichst umfangreiche, fortwährende Einbeziehung der natürlichen Verjüngung (natürliche Ansamung von Jungpflanzen)
  • Kein Altersklassenwald: Abzielen auf weite Altersspreitung der Baumindividuen 
  • Relativ hohe Umtriebszeiten – d. h. starke, alte, gesunde Bäume als Produktionsziel, verbunden mit einzelstammweiser Zielstärkennutzung
  • Setzen auf ‚biologische Automation‘, d. h. möglichst weitgehende Ausnutzung der Fähigkeit der Bestände, ihre Wuchsdynamik autonom zu regulieren: ein Ausleseprozess, der nur im Halbschatten – also unter dem Einfluss eines Altholzkronendaches – zu realisieren ist – daher das Kahlschlagvermeidungsgebot!

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Literatur-Vorschläge

Gerne regen wir Ihre weitergehende Beschäftigung mit den auf unseren Internetseiten behandelten Themenfeldern durch unsere Literatur-Empfehlungen an:

Horst Stern: „Rettet den Wald“, Sachbuch: umfassender Bildband mit sehr anschaulichen Erklärungen des „Wirtschafts-Ökosystems Wald“; hat trotz seines Erscheinungsdatums (1979) nichts an Aktualität eingebüßt

Wolf-Dieter Storl: „Wir sind Geschöpfe des Waldes“, Sachbuch: wärmstens empfohlen! Zeigt den engen Zusammenhang zwischen der kulturellen Entwicklungsgeschichte des Menschen und dem natürlichen Lebensraum Wald auf. Geschrieben wie ein spannender Krimi!

Peter Wohlleben: „Das geheime Leben der Bäume“, Sachbuch: der Bestsellerautor macht Mut, indem er die Themen „Wald“ und „Natur“ bei der Bevölkerung (wieder) populär macht

Rachel Carson: „Der stumme Frühling“, Sachbuch: DER Öko-Klassiker 

Ulli Felber: „Waldbaden – das kleine Übungshandbuch für den Wald“, Ratgeber: handliche Einführung in das bei uns immer beliebter werdende Thema

Holger Haag: „Welcher Baum ist das?“, Ratgeber: Einprägsamer Naturführer (nicht nur) für Kinder zum Mitnehmen in den Wald 

Siegfried Lenz: „Exerzierplatz“: Meisterhafter Roman über Aufstieg und Niedergang eines Landbesitzes

Einblicke

Wir helfen Ihnen!

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    E-Mail

    info [at] ettental.de
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    Telefon

    0176-24562515
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    Adresse

    Ettental 1
    66386 St. Ingbert